Ich bin dann mal vegan – ein Selbstversuch. Woche 1

Allgemein Gesundheit, meine Liebe! Mann, wie geht's Dir?

Seit einer gefühlten Ewigkeit liebäugele ich schon mit dem Thema Veganismus. Und zwar beruflich und privat. Denn kaum eine Ernährungsform boomt und polarisiert gleichzeitig so extrem – und wirft unzählige Fragen auf: Wie funktioniert das im Alltag, auf alle tierischen Produkte zu verzichten? Ist vegan zu leben wirklich gesund und fühlt man sich dadurch besser? Schreit eindeutig nach einem Selbstversuch, oder? Finde ich auch! Los geht’s!

Aller Anfang ist leicht

Gekocht habe ich immer mal wieder vegan und war (bis auf die Schokoladenmousse aus Avocados und Kakao, würg!) ganz angetan von den Rezepten. Mit aller Konsequenz, also vom Frühstück bis zum Abendessen, habe ich es aber noch nicht umgesetzt. Schwung in die Sache brachte der Besuch der VegMed in Berlin, ein medizinischer Fachkongress zu pflanzenbasierter Ernährung. Nach einem Marathon von 12 Veranstaltungen in 2 Tagen lag bei mir innerlich kein Stein mehr auf dem anderen – und mein Entschluss stand fest: Ich mache das jetzt mal für 4 Wochen. Und so liefen die ersten 7 Tage…

Am Anfang war das Wort

Zuhause kramte ich meine veganen Fach- und Kochbücher hervor und staunte über die beeindruckende Anzahl, die sich eher beiläufig zusammengesammelt hatte. Darunter Klassiker von Attila Hildmann und Björn Moschinski. Aber auch der ganz neue Ratgeber „Abnehmen mit der China Studie“, der stark auf den gesundheitlichen Aspekt der tierfreien Ernährung eingeht.

(Ach ja, ganz wichtig: Ich nenne in meinen Artikeln nur Bücher oder Produkte, die ich gut finde. Es handelt sich dabei nicht um Werbung oder bezahlte Kooperationen!)

Lesen, einkaufen, nachkochen: seit Tagen meine absolute Lieblingsbeschäftigung…

Im Tauschrausch

Als ich die Kühlschranktür öffnete, strömte mit der Kälte folgende Erkenntnis heraus: Locker 70 Prozent meiner Lebensmittel enthalten tierische Bestandteile. Ok, ein Großteil davon futtern eher mein Mann und die Kinder, die von meinem Experiment verschont bleiben (Nachtrag: Zumindest vorerst, aber dazu später…), trotzdem kein ruhmreiches Erlebnis. Also zückte ich mein Handy und fotografierte eine praktische Austauschtabelle aus „Vegan für Einsteiger“ von Dr. Ruediger Dahlke und flitzte wenig später zum Supermarkt und ins Reformhaus. Statt Kuhmilch kaufte ich verschiedene Pflanzendrinks aus Hafer-, Mandel- oder Kokos. Fleisch ersetzte ich durch das eine oder andere Soja-Produkt, Aufschnitt durch Brotaufstrich. Die Liste der Tops und Flops folgt!

Sicher ist sicher

Um dem leidigen Thema Vitamin-B12-Mangel direkt aus dem Wege zu gehen, nahm ich vom ersten Tag an ein entsprechendes Präparat. Denn so viel ist bei allem Hin- und Her sicher: Ohne eine entsprechende Ergänzung ist eine vegane Ernährung nicht zu empfehlen und kann langfristig zu gesundheitlichen Problemen führen. Der Grund: unser Körper kann Vitamin B12 (Cobalamin) nicht selbst produzieren, braucht es aber, etwa für die Zellteilung, die Blutbildung und die Nervenfunktion. Zuführen kann man Vitamin B12 auf einfache Weise, zum Beispiel als Tablette, Spray, Spritze oder sogar Zahnpasta. Dann wird Cobalamin über die Mundschleimhaut aufgenommen.

Vegan, lecker und gesund: Bananenbrot mit Pekannüssen

Die Wochenbilanz – 7 Tage vegan

Seit Montag esse ich nun vegan. Morgens rühre ich meine Haferflocken mit einem Kokos-Reis-Drink an. Oder genieße das wirklich köstliche vegane Bananenbrot mit Pekannüssen von Stina Spiegelberg (s. Foto oben, das Rezept schicke ich dir gerne, wenn du mir eine Mail schreibst). Mittags schmorten in den vergangenen Tagen Gemüsecurrys oder blubbern Suppen auf meinem Herd, oft in Kombination mit Hülsenfrüchten oder Getreide – beide sind ideale Proteinlieferanten und versorgen mich mit Eiweiß. Am Abend knabbere ich nun gerne Salat mit einer Handvoll Nüssen oder wärme mir die Reste vom Mittagessen auf, wenn es mal schnell gehen soll.

Spüre ich heute, nach 7 Tagen, eine Veränderung? Nein, alles andere wäre auch totaler Quatsch. Aber ich kann sagen, dass mir (noch) nichts fehlt – außer vielleicht gute Alternativen unterwegs beziehungsweise im Notfall. Denn gestern stoße ich das erste Mal an meine Grenzen: Mein Schwiegervater, der nur isst, was er selbst erledigt hat, lädt zum Essen ein. Mittags: Wildschweinbraten, bei dessen Anlick Obelix das Wasser im Mund zusammengelaufen wäre. Abends selbstgeräucherter Wildschinken, der tatsächlich richtig lecker aussieht. Etwas freudlos sitze ich bei trockenem Brötchen mit Möhre und ernte mitleidige Blicke. Aber was soll’s, wieder etwas dazugelernt.

Wie es weitergeht, erfährst du nächste Woche in Teil 2 meines Selbstversuches. Bis dahin freue ich mich über deine Tipps, Anregungen und Fragen!

2 thoughts on “Ich bin dann mal vegan – ein Selbstversuch. Woche 1”

  1. Sandy - 1. Mai 2018 16:06

    Oh das klingt spannend! Es mal auszuprobieren klingt verlockend, nur scheiterte es bei mir immer an der Umsetzung. Ich sag nur „Grillsaison“.
    Immer kommt einem „Was dazwischen“ und zack, ist man in seinen alten Mustern wieder drin.
    Ich warte mal deinen nächsten Artikel ab und vielleicht bewegt dieser mich dann, aus meiner „Comfortzone“ mal heraus zu kommen ?
    LG Sandy

    1. Stephanie - 1. Mai 2018 19:15

      Liebe Sandy, das ging mir bisher auch immer so. Und vor der Grillsaison habe ich tatsächlich auch mächtig Respekt! Bin gespannt, wie die nächsten 3 Wochen verlaufen werden – und berichte ;o) Liebe Grüße, Stephie

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